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Solarmodule erzeugen Strom, der über einen Verrechnungszähler in das Netz der Kläranlage Dresden-Kaditz eingespeist wird. Die Anlage auf dem begrünten Flachdach des Regenüberlaufbeckens wurde zur damals größten Photovoltaik-Anlage der sächsischen Landeshauptstadt Dresden.

Auf dem Gelände der Kläranlage Dresden-Kaditz wurde ein innovatives Regenüberlaufbecken errichtet. Das RÜB ist so ausgebildet, dass es auch für die Nutzung in Sonderfällen (Havariebecken vor der Kläranlage) geeignet ist. Das begrünte 3.120 m² große Flachdach und zwei Schrägdachflächen (550 m²) wurden zur Aufstellung von 950 Solarmodulen genutzt. So entstand die größte Solaranlage Dresdens.

Das Becken hat ein Nutzvolumen von 24.000 m³. Die Beschickung des RÜB's erfolgt durch ein Pumpwerk mit einer maximalen Beschickungsmenge von 9,0 m³/s. Die Zu- und Ablaufkanäle zum Becken wurden in einer Tiefe von bis zu 10,0 m in geschlossener Bauweise realisiert. Die installierten Solar-Module sind jeweils 1,52 m² groß, was eine Gesamtanlage von 1.444 m² ergibt. 

Die Stadtentwässerung spart damit Stromkosten. Als Gesamtjahresertrag beträgt rund 160.000 kWh. Diese Menge entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 75 vierköpfigen Familien. Der in den Solarmodulen erzeugte Strom wird in Wechselstrom umgewandelt und über einen Verrechnungszähler in das Netz der Kläranlage eingespeist. Der jährlich erzielbare Gesamtertrag liegt bei etwa 86.500 EUR (netto).

Wichtiger noch ist der ökologische Aspekt: Die jährliche Verringerung von Emissionen liegt bei CO² bei 160 t, bei SO2 bei 160 t und bei NOx bei 270 kg.

Da der Komplex Becken / Pumpwerk den notwendigen Ersatz für die bisherige Regenentlastungsmethode darstellt, war er hydraulisch und bautechnisch direkt in das System der Kläranlage Dresden-Kaditz zu integrieren. Das Trennbauwerk wurde beispielsweise in einem ca. 5 m breiten Tonnengewölbe eingebaut.

Die am Standort gegebenen Bedingungen sowie verschiedene Aspekte, wie Investitions- und Betriebskosten, Wartungs- und Betriebsfreundlichkeit, Emissionsschutz, architektonische Gestaltung, Einfluss auf benachbarte Bauwerke und Bautechnologie berücksichtigend, wurden hier die möglichen Teillösungen für den Beckenkomplex, das Beschickungspumpwerk sowie die Zu- und Ablaufkanäle untersucht und zu einer wirtschaftlichen Einheit optimiert.

In Abhängigkeit von den bautechnologischen Anforderungen einzelner Bauteile kamen als System des Baugrubenverbaus sowohl überschnittene Bohrpfahlwände als auch Trägerbohlwände (Berliner Verbau) zum Einsatz.

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